Sonntag, September 18, 2011

Dänemark: DSB, IC4, IC2, AnsaldoBreda und DSBFirst

Die dänischen IC4 Züge sind noch weit davon entfernt, betriebsbereit zu sein. Die Vielfachsteuerung der Züge geht immer noch nicht (ist denn das so schwierig ?) und über Ostern 2011 sind im ganzen 21 Leistungen ausgefallen, so dass weitere Strafgelder für AnsaldoBreda fällig werden. Die DSB droht weiter mit Rücktritt vom Vertrag und denkt laut darüber nach weitere Strecken zu elektrifizieren und neues Rollmaterial zu beschaffen, das die Bewährungsprobe bereits hinter sich hat. Diese Idee wurde aber bereits 2009 diskutiert, dann aber verworfen weil kein geeignetes Rollmaterial zur Verfügung stand.

Mittlerweile sind auch die ersten IC2 Züge in Dänemark eingetroffen. Das ist die zweiteilige Variante des IC4, die eigentlich für den Regionalverkehr gedacht wäre.Im ganzen sind 23 Züge bestellt, welche eigentlich seit 2004(!) in Betrieb sein müssten. (ic3.dk)

Neu kommt erschwerend hinzu, dass sich Finmeccanica umstrukturieren will. Das Mutterunternehmen von AnsaldoBreda könnte sich ev. aus dem Bahngeschäft ganz zurückziehen und AnsaldoBreda verkaufen. Auf
dieses Ansinnen verlässt CEO Salvatore Bianconi das Unternehmen. Es dürfte allerdings schwierig sein angesichts der vielen Verpflichtungen einen Käufer für AnsaldoBreda zu finden. Neben den seit 12 Jahren nicht richtig funktionierenden DSB Zügen, gibt es auch noch nicht fertigen niederländischen Albatross HGV-Züge und diverse verspätete Projekte in den USA.

Die dänische Staatsbahn kämpft mittlerweile auch gegen die Zahlungsunfähigkeit ihrer Tochtergesellschaft DSBFirst, welche für den Betrieb der Örseundverbindung verantwortlich ist. Offenbar waren die Finanzen über Jahre nicht unter kontrolle, so dass mittlerweile 40 Mio. € Schulden aufgelaufen sind. (Copenhagen Post)

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