Mittwoch, Dezember 31, 2008

Doppelstockwagen mit alter Türschliessung

Der Tagi und Telebärn nerven sich über die nicht-seiten-selektive Türschliessung der vorübergehend in Bern eingesetzten S-Bahn-Doppelstöcker mit Re 485. Früher hatten de Züge gar keine Türschliessung, dann fuhren sie jahrelang mit der nicht-seiten-selektiven Türschliessung und jetzt ist das plötzlich ein Problem. Die Schnellzüge Locarno - Zürich waren doch gerade kürzlich noch mit der genau gleichen Türschliessung unterwegs.

Montag, Dezember 29, 2008

Cisalpino Verspätungen

... lassen gegen Jahresende nochmals die Wogen hochgehen. Vielleicht hätte man diese Züge halt doch besser bei der Schweizer Industrie gekauft.


von nkrgupta

Die beiden grossen Schweizer Zeitungen schreiben über das Thema:

Bei der NZZ ist der Artikel interessant, hat aber einige Fehler. Überdies habe ich die Ilustration schon mal auf schweizweit.net gesehen. Also lesen die Journalisten der professionellen Medien tatsächlich bei den stümperhaften Blogs und kopieren auch noch kräftig. Leider hat der Journalist aber keine Ahnung von Technik, denn da steht:

Der Pendolino ist ein Triebzug. Er hat keine Lokomotive, sondern drei Fahrmotoren.

Das ist natürlich falsch, denn ein Cisalpino hat 12 Motoren, die von 3 Antriebseinheiten versorgt werden. Das schwierige Wort Antriebseinheit wollte der Journalist seinen Lesern nicht erklären und machte daraus einfach ein Motor und schon ist es falsch.

Eine Antriebseinheit besteht aus einem Stromrichter, seiner Regelung und den dazugehörigen Motoren. Bei Störungen in einer Antriebseinheit, kann diese abgetrennt werden und der zug kann mit den restlichen beiden mit verminderter Lesitung weiterfahren.

Beim Tagesanzeiger wird über einen nicht viel Neues erzählenden Artikel heftig diskutiert. Unter den 69 Komentaren habe ich die Anregungen für das folgende Cisalpino FAQ gefunden:


Weshalb sind ICN Züge lauter als ein EW IV Züge ?
Die ICN Züge der SBB sind relativ laut, weil sie in Leichtbauweise ausgeführt sind. Die ist nötig damit der Zug in den Bögen die Gleise nicht stärker belastet wie ein normaler Zug obwohl er schneller durch die Kurve fährt. Leichte Fahrzeuge neigen eher zum Dröhnen.


Weshalb braucht es Neigetechnik in der Schweiz ?
Damit die Züge über die Jurasüdfusslinie gleich lang haben wie die Züge über Bern. Am Gotthard braucht es nicht unbedingt Neigetechni. Dort wird sie von den meisten auch eher als störend empfunden weil die Strecke sehr viele Bögen aufweist.


Weshalb gibt es ein Unternehmen Cisalpino ?
Cisalpino ist ein Tochterunternehmen der SBB und der Trenitalia. Diese Gesellschaftsform wurde gewählt um eine klare Abgrenzung der für den Internationalen Verkehr Schweiz - Italien auflaufenden Aufwendungen von den nationalen Aufwendungen der Muttergesellschaften zu erreichen. Solche Gesellschaften sind üblich bei Aktivitäten über politische Grenzen hinweg um eine gerechte Aufteilung der Subventionen zu erreichen. Ein weiteres Beispiele ist die Gesellschaft Lyria für den Verkehr Schweiz - Frankreich.


Wieso mussten die Leute im Lötschbergtunnel aussteigen ?
Es hat sich gezeigt, dass es länger geht bis eine Lok vor Ort ist, als wenn die Leute aussteigen und in einen anderen Zug umsteigen.


Wieso darf der Cisalpino mit dem "defekten Funk " nicht fahren ?
Der "defekte Funk" dürfte eine mediale Vereinfachung sein. Mit grösster Wahrscheinlichkeit ist der GSM-R Funk ausgefallen, der ein Teil des ETCS Level 2 Systems ist. Bei einer Fehlfunktion kann es sein, dass sich die Bremsen des Zuges nicht mehr lösen lassen, das Stellwerk den Zug nicht mehr orten kann oder vom Stellwerk keine Fahrbefehle mehr an den Lokführer übertragen werden können. Es dürftes vom Ausfall nicht bloss die Sprechverbindung betroffen gewesen sein.


Wieso wird es den Leuten schlecht im Cisalpino?
Viele Leute reagieren empfindlich wenn sie gleichzeitig zwei Beschleunigungen ausgesetzt sind. Fährt der Zug durch die Kurve und neigt sich der Kasten gleichzeitig, ist das Problem schon da. Spezialisten empfehlen deshalb:
  • nicht am Fenster sitzen und nicht rausschauen (!!)
  • nicht lesen oder Laptop benutzen
  • über den Drehgestellen sitzen
  • im Zug hinten sitzen => Zürich - Milano 2. Klasse fahren
  • nicht an schlecht belüfteten Stellen stehen (z.B. an der Bar)
Die Tips stammen von hier. Sie stimmen, denn wenn ich sie nicht befolge wird es mir auch Speiübel im Cisalpino. Da ich mehrere Monate jede Woche am Montagmorgen mit dem CIS ins ins Tessin gefahren bin, spreche ich aus Erfahrung.

Ich frage mich, ob die Menschheit etwas gewinnt, wenn sie zwar 30 Minuten früher am Ziel ist, aber dafür steif nichts tuend sich langweilend im Zug sitzen muss. Es ist doch gerade das schöne, dass man sich sonst im Zug frei bewegen kann, die Landschaft geniessen kann oder arbeiten kann.


Wieso wird es den Leuten im ICN nicht schlecht ?
Die Neigetechniksteuerung ist sehr entscheidend für das Wohlbefinden der Reisenden. Die meisten Züge haben am vorderen Drehgestell Beschleunigungsaufnehmer und Kreiselinstrumente zum Erfassen der Beschleunigung im Gleisbogen. Aus den erfassten Signalen errechnet die Software den optimalen Neigungswinkel.

Für die Überlkeit ist es sehr entscheidend, wie schnell und wie weit sich die Wagenkasten neigen. In der Regel neigen sich die in Fahrrichtung vorn liegenden Wagenkasten schneller als die hinteren und/oder befinden sich bereits in der Kurve, wenn sie sich neigen. Mir wird es nicht schlecht im ICN.


Wieso fahren nicht die ICN nach Mailand ?
Diese Züge können nur unter 15 kV Wechsletrom der SBB fahren, nicht aber unter 3 kV in Italien.


Weshalb hat die Neigetechnik des ICN weniger Probleme ?
Die Neigetechnik vom Cisalpino wurde von Fiat entwickelt, die Neigetechnik vom ICN wurde von SIG Neuhausen entwickelt. Der Drehgestellbau von SIG Neuhausen wurde von Fiat übernommen und Fiat wurde später von Alstom übernommen. So kommt es, dass von Alstom heute zwei völlig verschiedene Systeme betreut werden.

Die im Cisalpino angewandte Fiat-Neigetechnik bewegt den Wagenkasten mit Hydraulikzylindern, die SIG Neigetechnik mit elektrischen Spindelmotoren ähnlich wie sie zum Stabilisieren der Kanone am fahrenden Panzer eingesetzt werden.

Schotter und Schnee legen ICE lahm

Aus dem Saarländer Rundfunk:

Saarbrücken: Weiter Störungen auf ICE-Strecke Saarbrücken-Paris möglich
Auf der ICE-Strecke zwischen Frankfurt und Paris über Saarbrücken sind wegen technischer Probleme weiterhin Zugausfälle möglich. Seit Mitte vergangener Woche fielen wegen massiver Betriebsstörungen mindestens 12 Zugverbindungen aus. Als Ursache nennt die Bahn Probleme mit Schotterflug auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Frankreich. Wenn sich der Schotter mit Schnee verbinde, könnten die Klumpen den Antrieb der deutschen Züge beschädigen. Es bestehe aber keine Gefahr für die Reisenden. Nur sechs ICE-Züge der Deutschen Bahn haben eine Zulassung für das französische Netz. Gestern waren nur drei von ihnen verfügbar. Wann die Probleme behoben sein werden, konnte die Bahn nicht sagen.


Das Problem von fliegenden Teilen auf Hochgeschwindigkeitsstrecken ist nicht erstaunlich. Es hängt mit der gefahrenen Maximalgeschwindigkeit, der Zuglänge und der Fahrbahn zusammen. 

Im Gegensatz zur viel verbreiteten Meinung wird der Schotter nicht vom Gleis durch den Luftzug, Unterdruck oder ähnliches hochgesaugt, sonder fliegt in die Höhe ähnlich einem Bierglas auf dem Gartentisch, wenn jemand mit der Faust auf den Tisch schlägt. Dies hängt damit zusammen, dass sich die Eisenbahnschienen bei der Überfahrt der Räder leicht durchbiegen. Bei 300 km/h geht dies so schnell, dass lose Teile auf der Fahrbahn in die Höhe fliegen und den Zug treffen können. 

Kurze Züge haben das Problem nicht, da eso ffenbar eine gewisse Länge braucth bis sich der Effekt ausbildet.  Der beim TGV Weltrekord eingesetzte Zug war zu kurz für Schotterflug. Bei fester Fahrbahn tritt das Problem natürlich auch nicht auf, allerdings weiss man nicht so genau, was die starre Fahrbahn für Auswirkungen auf die Festigkeit der Achsen der Fahrzeuge haben.

Sonntag, Dezember 28, 2008

Streik bei Deutscher Bahn ?

Ende Januar droht Streik bei Deutscher Bahn. (AFP)

Transcantábrico


Transcantábrico Vado
Ursprünglich hochgeladen von ordunte
Neben den Hochgeschwindigkeitsstrecken gibt es auch Schmalspureisenbahn in Spanien, wie zum Beispiel das von FEVE betriebene über 1200 km lange Meterspurnetz. Hier verkehrt seit 25 Jahren der Touristische Sonderzug Transcantábrico in den Sommermonaten.

Während 8 Tagen lässt sich Spaniens Norden entdecken. Dabei dient der Zug als rollendes Hotel, das Nachts immer wieder auf einem anderen Bahnhof steht. Der Zug nimmt nur 40 Leute mit auf seine Reise und spricht deshalb eher das zalhungskräftige Publikum an, kostet doch die Reise für 2 Personen immerhin 5'200 EUR.

El Transcantábrico Offizielle Homepage

Züge im Teilvakuum

In der Schweiz gibt es unter dem Namen Swissmetro das futuristische Projekt einer unterirdischen Magnetschwebebahn in einem Teilvakumtunel. Im Moment fehlt aber das Geld für den Pilotversuch im Versuchsstollen Hagerbach bei Flums.


Bild: Swissmetro AG

Die Idee der Bahn in der Röhre ist nicht wirklich neu. Es gab schon früher ähnliche Projekte, wie z.B.  die 1870 eröffnete erste U-Bahn New Yorks mit dem Namen Beach Pneumatic Transit. Die Bahn weist gleich mehrere Kuriositäten auf. So gab der Erbauer Alfred Ely Beach bis zur Eröffnung vor er würde eine Vorführanlage für ein Postfördersystem bauen. Dem Publikum wurde aber ein 20 Personen fassender Wagen gezeigt, der sich durch einem 100 Meter langen Tunnel mit 2,7 Meter Durchmesser bewegen liess. Der Antrieb erfolgte mit dem Luftstrom eines stationären 200 PS Rootsgebläse. Auch wenn die U-Bahn Vorführanlage nach 3 Jahren ihren Betrieb wieder einstellt, war sie ihrer Zeit weit voraus. Die erste als Nahverkehrsmittel nutzbare Strecke eröffnete erst dreissig Jahre später.

Beach Pneumatic Transit
Link: Blick vom Tunnel in den Warteraum
Rechts: Die 1912 beim Bau eines U-Bahn-Tunnels entdeckten Überreste des Wagens
 
Ein amerikanischer Glashersteller präsentierte 1956 die Idee von atomgetriebenen Zügen, die sich mit Geschwindigkeiten bis 480 km/h in Glasröhren bewegen würden. Die Züge hätten sich fortbewegt indem sie die Luftvor sich angesaugthätten, mit einem bordeigenen Atomreaktor erhtitz hätte und am Ende wieder ausgestossen hätten. Neben dem Strahlenschutzproblem wäre auch nicht klar, wo die Notausgänge aus dem System gewesen wären.  (Modern Mechanix)


Atomzug in der Glasröhre (Modern Mechanix)

Samstag, Dezember 27, 2008

NTV stellt Personal ein

Lust die neuen AGV Boliden zu fahren? NTV will nächstes Jahr 1000 Mitarbeiter einstellen, davon 110 Lokführer. (Dolomiten)  

Freitag, Dezember 26, 2008

20 Minuten entgleist

Die spanische Ausgabe von 20 Minuten ist am 13. Dezember entgleist: 

Dem Artikel über die Beschleunigung der Verbindung Madrid - Almeria ist ein Bild eines entgleisten Talgo Zuges beigefügt. Offensichtlich hat der Journalist nicht gemerkt, dass der Zug auf dem Bild gar nicht mehr auf den Schienen steht, auch wenn Schottersteine auf dem Bahnsteig liegen und zumindest einer der abgelichteten Reisenden etwas verdutzt zurückschaut.

Mittwoch, Dezember 24, 2008

Schöne Weihnachten ...

... wünscht euch die Metro Madrid mit diesem Werbespot:

(via alta velocidad)

Grafischer Fahrplan

Das hier ist kein Schnittmuster, sondern ein grafischer Fahrplan:


Die Zeit läuft von oben nach unten, die Stationen von links nach rechts. Jeder Strich stellt ein Zug dar. Der Ausschnitt ist von einer der meist befahrenen Strecken der Schweiz und enthält die Stationen Zürich Museumsbahnhof - Killwangen-Spreitenbach. Wir sehen die Züge am Morgen zwischen 8 Uhr und 9 Uhr.  (Quelle: fahrplanfelder.ch)

Dienstag, Dezember 23, 2008

In eigener Sache

Der Provioder Lycos gibt den Geist auf. Das hat zur Folge, dass dieser Blog in den nächsten Tagen umziehen wird. Wohin weiss ich noch nicht, aber im Fall es zu einem Unterbruch und/oder Nicht-Erreichbarkeit kommt, entschulidge ich mich.

Deutsche Bahn

Die Servicehölle: Hier sind wir bedient
Frankfurter Allgemeine

Montag, Dezember 22, 2008

Takargo Euro 4000


Takargo Barracas (6)
Ursprünglich hochgeladen von sergial
Die iberische Eisenbahnwelt wird bunter. Takargo wird bald zwischen Barcelona und Lissabon Container Züge führen. Dazu wurden 14 Stück Euro 4000 bei Vossloh bestellt und bei Tafesa 250 Containertragwagen bestellt. (dvz.de)

Takargo Containertragwagen

Metro Weihnachten

Hier ein bischen Weihnachten für den Blog:


Das Bild zeigt die Tube  Station Finsbury Park in London. Man beachte den für U-Bahnstationen unüblichen Buckelm und das Samichlausenpaar.  

Was steckt im Lötschbergtunnel ?

Ein Cisalpino, eigentlich nichts neues. (baz)
Vielleicht hätte man doch besser die Italienversion des ICNs bei der Schweizerindustrie bestellt.

Europa den europäischen Bahnen

Europa ist vorallem dort nicht europäisch, wo es zur EU gehört:
  • Die Deutsche und die französische Bahn werfen sich gegenseitig vor, dass der freie Netzzugang nicht gewährt sei. (wirtschaftswoche)

  • Die italienische Bahn verhindert die Fahrten der schweizerischen TILO-FLIRTs nach Italien, weil der Juridical Recorder nicht ihren Forderungen entspricht. (20 Minuten)

  • In Deutschland gibt es so seltsame Regelungen, wie dass die Fahrzeuge über keine Rückspiegel verfügen dürfen oder dass die Steuerwagen mit Sandungsanlage ausgerüstet sein müssen. Weiter werden gegenüber den anderen Löndern kürzere Bremswege gefordert.
Am Schluss werde ich das Gefühl nie los, dass Europa in Europa nie richtig stattgefunden hat. Das einzige Land, wo Fahrzeuge aller Länder ohne grosse Restriktionen sich bewegen können scheint die Schweiz. Hier fahren zum Beispiel regelmässig fanzösische Lokomotiven bis nach Buchs SG. Einzig der Betrieb von Diesellokomotiven in Tunneln länger als 200 Meter ist in der Schweiz verboten, was ich für sinnvoll erachte. Vielleicht ist die Schweiz eben doch europäischer als viele denken. 

Sonntag, Dezember 21, 2008

Was man mit Kindern im Zug alles machen kann:

Gerade Mehdorn scheint ein Problem mit seinen zukünftigen Kunden zu haben. Bereits im Herbst kamen Meldungen über rausgeworfene Kinder und jungedliche. Jetzt warten die Journalisten nur drauf, dass sich irgendwo ein neuer Zwischenfall mit Kindern ereignet, der sich auswerten lässt. 

Die Zukunft in der Schweiz ?

Bis 2030 erwarte die SBB doppelt soviel Pendler in den grossen Agglomerationen. In der Region Luzern bastelt man mittlerweile am sekundengenauen Fahrplan, damit die Züge pünktlicher fahren und sich Verspätungen weniger verbreiten. Diese Idee stammt aus Japan. Vielleicht übernimmt die SBB bei den Pendlerzügen in den Stosszeiten auch dieses System:



In den Vorortsstationen von Tokio werden Oshiyas (Drücker) angestellt, die dafür sorgen dass möglichst viele Pendler mit dem Zug mitfahren können und vor Abfahrt die Türen an den überfüllten Zügen geschlossen werden können. Die Stationen sind mit Vorrichtungen versehen um den Zugang zu den Bahnsteigen abzusperren im Fall die Züge Verspätung haben, andernfalls bestünde die Gefahr, dass Pendler von den nachfolgenden Massen auf die Gleise geschoben werden. Weiter gibt es Mäntel aus speziell glatten Materialien zu kaufen, die das Hineingleiten in die Sardinenbüchse erleichtern. (Quelle: ein alter NZZ Artikel)

Ich denke in der Schweiz sollten wir uns auch langsam wieder Gedanken machen, wie wir arbeiten können ohne dass wir Reisen müssen - oder entsteht das Problem erst am Wochenende im Freizeitverkehr?

Montag, Dezember 15, 2008

Russland: Neue Elektritschkas für die Olympischen Winterspiele 2014

RZD will 56 Nahverkehrszüge für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotchi beschaffen. Die internationale Ausschreibung ist von besonderem Interesse weil in den nächsten Jahren 25'000 neue Treibwagen beschafft werden sollen. (Russland.ru

In Russland heissen die Nahverkehrszüge Elektritschkas. Die grünen Züge wurden hauptsächlich von der Wagonfabrik Riga in Lettland gebaut. Heute bevölkern etwa 1'500 Gleichstromtriebwagen und  etwa 620 Wechselstromtriebwagen die Vorortsnetze der grösseren Städte, die teilweise bis 200 km ins Umland reichen. 


Sonntag, Dezember 14, 2008

Google ehrt Shinkansen

Zum 50-jährigen Jubiläum der Baubewilligung der ersten modernen HGV Strecke in Japan hat Google ein Doodle kreiert. 


Mit dem Bau einer normalspurigen Eisenbahnstrecke zwischen Tokio und Osaka wurde zwar bereits 1940 begonnen. Darauf sollten von Lokomotiven gezogene Expresszüge verkehren, welche die Strecke in weniger als 4,5 Stunden zurücklegen sollten. Die Strecke wurde aber wegen den Kriegshandlungen nicht fertiggestellt.

1958 wurde eine Neuauflage der Strecke bewilligt, wobei das Land und einzelne Bauten des ursprünglichen Projektes übernommen werden konnten. Die Strecke konnte pünktlich zu den Olympischen Sommerspielen 1964 eröffnet werden. Die erste Serie der Shinkansenzüge hatte 12 Wagen, bot knapp 1000 Leuten einen Sitzplatz und erreichten eine Vmax von 210 km/h. 

Shinkansen Serie 0 Zug (byun2 Shinkansen)

In den Zügen waren verschiedene revolutionäre Neuerungen beim Fahrzeugbau zu finden:
  • Ähnlich wie bei Metrozügen besteht ein Shinkansenzug aus mehreren autonomen Zweiwageneinheiten, die sich beliebig kombinieren lassen. Jedes Wagenpaar verfügt über einen eigenen Transformator mit Hauptschalter und Leistungsregelung, die von den Führerständen in den Endwagen ferngesteuert werden.

  • Alle Achsen des Zuges waren angetrieben, damit dieser eine hohe Beschleunigung erreicht. Ein 12-Wagenzug hatte somit 48 Motoren.


  • Die Kasten sind 40 cm breiter als bei den europäischen Bahnen, dadurch können 5 Personen nebeneinander sitzen, nicht nur 4.

Die originalen 12-Wagenzüge bestanden somit aus 6 Zweiwagen-Einheiten, wovon die vorderste und hinterste je einen Führerstand hatten. Die kleinste funktionsfähige Einheit ist somit ein Vierwagenzug bestehehn aus zwei Einheiten mit Führerständen.

Im ganzen wurden 805 Zweiwageneinheiten gebaut. Das Konzept mach die Antriebsleistung des Zuges unabhängig von der Länge und verteilt das Gewicht der Antriebsausrüstung gleichmässig über den ganzen Zug.  

Ausser den Shinkansenzügen kenne ich nur noch den Goldküstenexpress, der ein Triebzug ist und alle Achsen angetrieben hat. Die Beschleunigung ist phänomenal und lässt sich kaum durch schlechte Adhäsion beeinträchtigen. 

Beide Züge sind mitlerweile über 40 Jahre alt und haben den Fahrplandienst an diesem Wochenende quitiert. Berichte zu diesem Anlass gibt es für den Goldküstenexpress bei bahnonline und drehscheibe, für die Shinkansen Serie 0 Züge bei Focus

Freitag, Dezember 12, 2008

AGV

Der erste AGV hat nun Velim (Tschechien) verlassen. Er fährt nun während 12 Nächten an vier Wochenenden auf der TGV Est Strecke Versuche mit Geschwindigkeiten bis 360 km/h.

Der Zug hat folgende Konfiguration:
Treibkopf + Messwagen + Messwagen + Generatorwagen + Ersatzteillager + Sitzwagen + Sitzwagen + Messwagen + Triebkopf

Es werden folgende Versuche gefahren:
- Laufdynamik
- Rideindex
- Stromabnehmer (Aerodynamik, Funkenzählen, Fahrleitungsanhub)
- Schleuder- und Gleitschutz inkl. Traktionsregelung
- Eingeschränkter Betrieb bei Ausfall von Ausrüstungsteilen
- Bremsversuche
- EMV und Störstrommessungen
- Aerodynamische Messungen (Fahrwiderstand, Kräfte auf feste Anlagen)
- Innen- und Aussenschallmessungen

2009 sollen die Abnahmefahrten in Italien beginnen, wo 2010 die ersten Züge an Nuovo Trasporto Viaggiatori (NTV), dem ersten privaten HGV Betreiber übergeben werden sollen. Weitere 10 Einheiten wurden als Option bestellt. 

(So schnell lässt sich das sagen, was in den vier Seiten Alstom  (pdf) steht - vorausgesetzt, man kennt das Geschäft. Weiter gibt es auch noch massenweise Bilder von Ingenieuren in orangen und gelben Warnwesten zu sehen.)

Interessant ist dieses Bild vom Stromabnehmer des Zuges bei Nacht. Man beachte, wie schwierig die Stromübertragung bei hohen Geschwindigkeiten ist. Die Zukunft dürfte hier bei aktive geregelten Systemen liegen.
(Auschnitt aus SF DRS Beitrag Tagesschau 8.12.2008)


AGV Pegase in Cherenice (Tschechien)

Alstom nutzt die derzeitigen Diskussione rund um die Radsatzwellen der Siemens ICEs und hofft die nächstes Jahr erwartete Ausschreibung über 300 Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn zu gewinnen. Weiter versucht Alstom mit Transmashbeteiligungen in Russland Fuss zu fassen. (Wirtschaftswoche)

mehr:
Handelsblatt - Warum Pegasus keine 360 schafft  

Donnerstag, Dezember 11, 2008

Imagenews

  • Thurbo, die Regionalbahn in der Nordsotschweiz, erhält ein neues Logo. Neben den Schummerbuchstaben haben auch die farbigen Punkte an den Zügen ausgedient.

  • Die Deutsche Bahn verpasst sich einen neuen Internetauftritt.
    Es besteht da verdacht, dass da noch so Quaselpersonen auf der Seite auftauchen. Das benetrante Rot bleibt.

  • Damit das Image der S-Bahn Bern wegen den noch nicht abgelieferten NINA Triebzügen keinen Schaden erleidet, verkehrt als Ersatz ein DB-Doppelstockwagenzug mit vorne und hinten einer BR 185. 

  • Die Image des Transrapids hat offenbar durch den schweren Unfall auf der Teststrecke Schiffbruch erlitten und so dass diese eingestellt wird. 

  • Die polnischen Schnellzüge erhalten ein Husaren-Image. (Rynek Kolejowy)

Dienstag, Dezember 02, 2008

Lange Güterzüge

Am Wochenende hat die Deutsche Bahn im Rahmen des GZ 1000 Projektes Versuche mit einem 1000 Meter langen Güterzug auf der Betuweroute gefahren (Deutsche Bahn).

Mit längeren Güterzügen soll  die Wirtschaftlichkeit der Eisenbahnstrecken gesteigert werden, indem in mehr Wagen pro Zug befördert werden können. Das schwierigste bei den langen Zügen ist das richtige Aufschalten der Zugkraft der Lok und das richtige Bedienen der Bremse. Fehler in der Bedienung und Notbremsungen führen bei solch langen Zügen meist zu Zugstrennungen - oft an zwei bis drei Stellen gleichzeitig. 

Ausserhalb Europas werden zwar Züge gefahren, die deutlich länger als 1000 Meter sind, diese Züge verkehren aber meist viel langsamer  und haben längere Bremswege, so dass manche ironisch von Trockenschiffahrt sprechen.   

In Europa dürfte der Weg dahingehen, dass versucht wird mit konventionellen Wagen und konventionellen Loks überlange Züge zu bilden, die von den Stellwerken eine Fahrstrasse mit längeren Bremswegen kriegen. In der Schweiz wird vor allem untersucht, ob für die Fahrt durch den Gotthardbasistunnel zwei gewöhnliche Güterzüge zu einem langen Zug zusammengefasst werden können. Zu diesem Zweck müsste aber die maximale Zuglänge auf 1500 Meter gesteigert werden, damit zwei der heute üblichen 750 m Züge zusammengefasst werden können.

Sonntag, November 30, 2008

Velaro RUS

Der Siemens Hochgeschwindigkeitszug ist unterdessen in Russland angekommen. Erste Bilder vom Zug auf russischem Boden sind bei Paravoz aufgetaucht. Die Überfuhr erfolgte mit zwei eigens für diesen Zweck frisch gestrichenen (!) Dieselloks. Weiter wurde ein Flachwagen mit einem Container voller Ersatzteile mitgeführt.
  

Der Zug heisst übrigens Сапсан (= Wanderfalke), Сокол (=Falke) ist schon besetzt von dem 1999 gebauten erfolglosen Prototypen ЭС250 .


ЭС250 in er Versuchsanlage Tscherbinka südlich von Moskau. (2001)

S-Bahn einmal anders

In der Hafenstadt Massawa in Eritrea verkehrt dieser Vorortszug:

(gefunden bei drehscheibe)

Auffahrunfall Recklinghausen

In Recklinghausen ist am 25.11.2008 ein Kohlenzug auf eine stehende Rangierlok aufgefahren. Das Stellwerk hatte wahrscheinlich die Rangierlok nicht mehr erkannt und gab fälschlicherweise die Einfahrt in das besetzte Gleis frei. Die Rangierlok benutzte für die Bremsung zuvor Sand und kam vermutlich auf diesem zu stehen. Dadurch wurde sie für die Gleiskreise des Stellwerk unsichtbar. (blaulichtreporter)



Ein ähnlicher Unfall hat es 1990 bei einer Dampfzugfahrt in Sydney gegeben. Der Sonderzug blieb wahrscheinlich auf Grund einer teilweise angezogenen Handbremse in einer Steigung liegen. Die ausgetragene grosse Sandmenge der Dampflokomotive führte ebenfalls dazu, dass der Zug vom Stellwerk nicht mehr gesehen wurde. Die Strecke wurde daraufhin für einen nachfolgenden Vorortszug frei gegeben, der auf den Dampfzug auffuhr. (Wikipedia)

 Damplok 3801

Donnerstag, November 27, 2008

TRAXX Lokomotiven für Ungarn

Die ungarische Staatsbahn hat 25 Traxx Lokomtiven für 3 Mio EUR /Stück bestellt. Es besteht eine Option über 25 weitere Lokomotiven (Railway Market)

Die Pressemitteilung in Ungarisch ist hier.

Sonntag, November 23, 2008

Weißeritztalbahn

Ab dem 13. Dezember fährt die wiederaufgebaute Weisseritztalbahn wieder. Die Strecke dieser Dampfeisenbahn wurde im Jahrhunderthochwasser 2002 beinahe vollständig zerstört. Die Züge fahren das ganze Jahr über täglich.

Der Betreiber ist die Sächsische Dampfeisenbahn Gesellschaft, welche auch die Lössnitzgrundbahn  und die Fichtelbergbahn betreibt. 

Samstag, November 22, 2008

Die Wiedergeburt der Roten Pfeile

Bereits in den dreissiger Jahren haben die SBB schnelle leichte Triebwagen beschafft, mit denen der Reiseverkehr revolutioniert werden sollte. Ihr auffälliges Design wurde durch einen knallroten Anstrich unterstützt - der Rote Pfeil war geboren. 


Die Fahrzeuge waren so erfolgreich, dass sie von ihrem eigenen Erfolg überrollt wurden. Sie waren schnell dem Ansturm der Passagiere nicht mehr gewachsen und mussten durch lokbespannte Züge ersetzt werden. 

Weniger bekannt dürfte sein, dass diese Fahrzeuge auch das Radsatzwellenleiden hatten: nach einem Achsbruch in Flüelen musste die Flotte stillgelegt werden bis alle Achsen ausgetauscht waren. Grund war mangelhaftes Material.


In jüngster Zeit kriegt der rote Pfeil Konkurenz:

Zuerst präsentiert NTV, die erste Privatbahn, die in den Hochgeschwindigkeitsverkehr einsteigen will, ihre roten AGV Züge, die auf .Italo getauft worden sind. Der Punkt im Namen soll Assoziationen mit dem Internet erzeugen und das Produkt modern erscheinen lassen. NTV steht übrigens für Nuovo Trasporto Viaggiatori, zu deutsch Neuer Transport für Reisende.



Erst anfangs November präsentierte dann Trenitalia das neue Design der ETR 500 Züge, die neu auf den Namen Freccarossa hören werden:


Die Züge werden ab 13 Dezember auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke Milano - Bologna verkehren. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 300 km/h so dass die Strecke in etwas mehr als einer Stunde zurückgelegt werden kann. Ab 2009 soll dann die ganze Strecke Turin - Salerno befahren werden können. Die beinahe tausend Kilometer lange Metro für ganz Italien hat zwar etwas Verspätung gegenüber der ursprünglich vorgesehenen Marschtabelle, ist aber auf gutem Weg das Reiseverhalten der Italiener zu revolutionieren. 

Weniger bekannt dürfte sein, dass auch in Russland ein красная стрела (Roter Pfeil) fährt. Der Nachtzug verkehrt seit 1931 zwischen Moskau und Sankt Petersburg. Heute besteht er aus modernen deutschen Schlafwagen mit Scheibenbremsen und benötigt für die Strecke gut acht Stunden.


Hochgeschwidnigkeitszüge - immer zwei Jahre zu spät ?

Nach Aussagen der SBB steht der erste Cisalpino ETR 610 erst im  Juni 2009 zur Verfügung. Es fehlt Rollmaterial für die Verbindungen nach Italien. (nachrichten.ch)



Damit scheint der Zug dem Siemens Velaro in Spanien Konkurenz  zu machen, der auch zwei Jahre zu spät geliefert wurde.

In Russland soll unterdessen der erste Velaro aufgetaucht sein. Er sollte am 20. November mit einer Fähre in einem Hafen nahe Sankt Petersburg eingetroffen sein. Betriebsaufnahme ist nun auf Ende 2009 geplant, was auch zwei Jahre zu spät ist. (RIA

Dienstag, November 18, 2008

Bahnübergänge

Nicht in aller Welt geht es so zivilisiert zu und her wie in Europa. Hier ein Filmchen von einem Nearmiss in Südamerika:



In Indien ist es nicht viel besser. Es ist selbstverständlich, dass man unter den Schranken durchsteigen kann, bis ein Zug naht:



Bei den Bahnhöfen ist es nicht viel besser. Die Hauptaufgabe des Hilfslokführers ist es deshalb das Horn zu betätigen und zwar von der ersten Weiche bis zur letzten im Dauerton, hoch und tief gleichzeitig. Trotzdem kommt es immer wieder zu solchen Situationen:

WAP-5 mit Bophal-Shatabdi-Express, Vmax 150 km/h am Bahnsteig! Die Lokomotive wurde in der Schweiz gebaut.

Noch ein Bild aus Indien:
Auf diesem Bahnübergang in Bombey sind zu sehen:
  • Ein Elefant, heute weniger öV aber bei Festen und Hochzeiten weiterhin benutzt
  • Diverse Rikshas, dreirädrig mit Vespavorderteil, ein sehr häufig anzutreffendes Verkehrsmittel
  • Hinten ist noch ein Premier Padmini Taxi auszumachen, ein Fiat Lizenzbau, der vorallem in Bombay anzutreffen ist

Samstag, November 15, 2008

Renfe S112


S112 Matapozuelos
Ursprünglich hochgeladen von **MoN**
Das erste Wagenset der zweiten Generation Hochgeschwindigkeitszüge scheint fertig zu sein. Die Wagen werden auf Vevey-Rollböcken nach Madrid überführt.

Mittwoch, November 12, 2008

Autotransporte, die vorzeitig Enden

Paradoxerweise ist die Autoindustrie eine der besten Kunden der Bahn. Nicht nur werden die in ganz Europa hergestellten Teile zu den verschiedenen Montagewerke mit der Bahn angeliefert, sondern auch die Neuwagen treten oft als erstes eine Bahnreise an. 



Nicht alle Neuwagen erreichen aber ihre Besitzer. In den letzten Tagen wurden gleich zweimal  junges Autoleben bereits auf der Bahnreise ausgelöscht:

  • Am Freitag 7.11 versuchte in Kaiserlautern ein 23-Jähriger einen Audi A5 von einem Autozug zu klauen. Der Wagen überlebte den Sturz vom Bahnwagen ins Gleisbett nicht und war Totalschaden. Der Täter konnte überführt werden, denn er trug bei einer Polizeikontrolle noch den Schlüssel des Schrottwagens auf sich ...
    (Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern



  • Diese Porsches fielen am 5.11 in Dillenburg von einem Autozu als auf diesen ein Kesselwagenzug aufgefahren ist. (blaulichtreporter)




Mittwoch, November 05, 2008

ICE Radsatzwellen Gedanken

Ich habe schon lange nichts mehr zu den Radsatzwellen geschrieben. Nachdem am 9. Juli bei einem ICE3 in Köln eine Radsatzwelle gebrochen war, wurden am 16. Oktober auch Risse bei den ICE-T Zügen entdeckt und am 2. November wurden auch die Berliner S-Bahnen zu häufigeren Wartungen einberufen. Es fragt sich, welche Fahrzeuge als nächstes dran sind. 

Gebrochene Radsatzwelle des ICE3 in Köln

Mittlerweile sind diverse Ungereimtheiten an den Tag gekommen: Zuerst streitet man sich darum, wer denn die Notbremse im ICE in Köln gezogen hätte, dann heisst es "kein Materialfehler", aber bald melden Experten Zweifel an der Auslegung der Radsatzwellen und deren Festigkeit an. Dass Problem beginnt grössere Dimensionen anzunehmen, doch das wird von der Bahn vertuscht aus Angst vor negativen Folgen auf den geplanten Börsengang. Die Industrie soll verklagt werden, wegen mangelhaft gelieferten Fahrzeugen. Dies dürfte aber schwierig sein, da Leute der Deutschen Bahn bei der Ausarbeitung der geltenden technischen Normen über die Auslegung von Radsatzwellen dabei waren. 

Vielleicht liegt das Problem auch daran, dass noch zu wenig Erfahrung mit dem Zusammenspiel Hochgeschwindigkeitszüge /Feste Fahrbahn besteht (FAZ). Der feste Oberbau ist verlockend weil er weniger Unterhaltskosten verspricht. Schotter hat auf Hochgeschwindigkeitsstrecken eine kurze Standzeit. Die Steine zerbröckeln unter den hohen impulsartigen Belastungen der Züge schneller, so dass das Schotterbett seine dämpfenden Eigenschaften verliert und ausgetauscht werden muss. 

Ich denke es ist schwierig über die Lösung von Problemen in einem technisch komplexes System zu diskutieren, wenn man nur Wirtschaft und Rechtssprechung im Kopf hat. Die Probleme lassen sich nämlich meist nicht eindeutig einer einzigen Komponente zuordnen, so dass sich Verantwortung und Kostenübernahme nicht klar aufteilen lassen. 

Die Weiterentwicklung der Bahn in Europa wird dadurch immer schwieriger. Man scheut sich vor neuen technischen Lösungen, weil man sich vor den juristischen und wirtschaftlichen Folgen fürchtet. 

Die Bahngesellschaften lehnen in den letzten Jahren jede technische Systemverantwortung ab und wollen nur noch Züge fahren sehen. Die Lieferanten der Einzelteile des Systems, sei es die Fahrbahn oder die Fahrzeuge, werden für die technische Funktion des Gesamtsystems verantworltich gemacht. Hilflos wird versucht, die Technik in Normen zu pressen, die meist schon vor ihrer Ausgabe überholt sind. Die Industrie konzentriert sich darauf nachzuweisen, dass ihre Fahrzeuge den Normen entsprechen und hat dadurch keine Zeit mehr, sich um die echten technischen Probleme und um die Weiterentwicklung des Systems zu kümmern.

Wir sind auf dem besten Weg dazu, die Eisenbahn ähnlich wie in den USA technisch verarmen zu lassen. Viele Dinge wurden seit Jahren nicht mehr angetastet. Die Folgen technischer Entwicklungsfehler sind nicht mehr kalkulierbar. 

Juristen und Behörden, bitte gebt die Bahn den Ingenieuren zurück. Nur so können die technischen Probleme gelöst werden, nur so kann sich das System weiterentwickeln.

Link zum Untersuchunsbericht des Radsatzwellenbruches:
Schadenanalyse Radsatzwelle ICE-3 (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung) 
zur Verfügung gestellt von Bahn für Alle

Montag, November 03, 2008

BNSF Power

Ein BNSF Zug mit 12 Dieselloks an der Spitze! Der Zug selber ist mit UPS Fracht beladen.



Was soll die ganze Huperei?
Am Anfang ist ein Teil des Grade Crossing Singals zu hören.
Lang-lang-kurz-lang, wobei man beim letzten "lang" den Bahnübergang treffen sollte. Der erste lange Ton hat der Filmer nicht erwischt, dafür wurde er bei der Vorbeifahrt von zwei Hupern gegrüsst.

Das ganze wird mit dem Modulating Valve kontrolliert. Das ist das grosse Ding auf dem Bild von einem ALP-46 Führerraum. Das Foto stammt von eine Präsentation in Hoboken. Deshalb hat es auch jemand für nötig gefunden, den Führertisch mit Absperrband vor unerlaubter Bedienung zu schützen.

Freitag, Oktober 31, 2008

Die letzten F9

Bei einer Erzbahn am Nordufer der Erie Sees waren immer noch einige F9 unterwegs. Es dürften die letzten Loks dieses Typs gewesen sein, die im täglichen Einsatz standen, denn der Betrieb der Bahn wurde in diesem Herbst eingestellt und die Strecke soll Anfangs Frühjahr 2009 abgebaut werden.

Von der F-Serie baute EMD über 7000 Lokomotiven. Die F9 war die höchstentwickelte Variante. Das Design dürfte auch vielen Nichteisenbahnern bekannt sein und gilt oft als amerikanische Lok schlechthin.

China: HXD3B von Dalian Locomotive Works und Bombardier

In China entstehen 500 neue Drehstromlokomotiven in Zusammenarbeit von Dalian Locomotive Works und Bombardier. Auf einer chinesischen Internetseite sind die ersten Zeichnungen aufgetaucht.

Die Lok ähnelt der IORE von Kiruna, soll aber 9'600 kW Leistung und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h haben. Zugkraft: 570 kN. Im Maschinenraum sind drei Stromrichter in IGBT Technik, zwei Hilfsbetriebestromrichter und zwei Kompressoren auszumachen.




Sonntag, Oktober 26, 2008

Eurostar Verspätung

Ein Zug erlitt vier Stunden Verspätung weil eine Zigarettenkippe im Mülleimer eines WCs den  Rauchmelder ansprechen liess.  (AFP)

Freitag, Oktober 24, 2008

SNCF bestellt 30 Dieselloks

Nach den Angaben von les echos bestellt die SNCF 30 Diesellok bei Bombardier, weitere 50 sind Option. 

Mittwoch, Oktober 22, 2008

Glatttalbahn in neum Design

(Tagesanzeiger)

Vorortsverkehr New York

Dieser Videolink zeigt eindrückliche Bilder vom Pendlerverkehr von New York.

Dienstag, Oktober 21, 2008

SBB: Federtausch an den Siemens S-Bahnen

An den 49 im Jahr 2005 abgelieferten Zügen müssen die Federn getauscht werden, weil sie sich zu schnell abnutzen und einen schlechten Fahrkomfort verursachen. Es dürfte sich dabei um die Skundärfeder handeln. (Tagesanzeiger, 20Minuten)

Montag, Oktober 20, 2008

Berlin - Barcelona

Ab Fahrplanwechsel schafft man es in 16 Stunden von Berlin nach Barcelona zu fahren. Die Verbindung wird durch ein ICE Berlin - Bern und den Talgo Nachtzug Pau Casals geschaffen. Dieser wird vom Bahnpersonal oft als Gartenschlauch bezeichnet, was von den Wagen mit fast quadratischen Querschnitt und dem Streifen auf der Seite herrühren dürfte.




Sonntag, Oktober 19, 2008

Nachschiebenloks auf offener Strecke abkuppeln

Es gibt heute nicht mehr viele Bahnen, welche Nachschiebeloks auf der Strecke abkuppeln. Ich habe dieses Beispiel aus Brasilien gefunden. Die Sache funktioniert natürlich nur mit automatischen Kupplungen. Bei normalen Schraubenkupplungen wird es schwieriger: entweder müssen die Schiebefahrzeuge über spezielle Vorrichtungen zum öffnen der Kupplung verfügen oder aber es wird ohne Kuppeln nachgeschoben. Letzteres ist besonders gefährlich weil die Schiebelok dauernd auf den Zug drücken muss, um den Kontakt zum Zug nicht zu verlieren.



In Brasilien spielen heute die Eisenbahnen eine untergeordnete Rolle. Das Video stammt von der Estrada de Ferro Carajás - einer der wenigen Betriebe, die auch Personenzüge führen.

Werbung für die Metro Madrid

Die Werbung für die Madrider Metro ist immer besonders phantasievoll. Die Freiheitsstatue dürfte besonders neidisch auf die sauberen Stationen sein. Bezüglich der Grösse des Metronetzes ist New York immer noch führend obwohl Madrider Metro in den letzten Jahren stark gewachsen ist.

Eine weitere gute Werbung ist dieser Film:


Im Film sind einige Sehenswürdigkeiten von Madrid zu sehen:

 Plaza Castilla mit den Kio Towers

 Museo Nacional del Prado

Parque del Buen Retiro

Plaza del Callao

News

  • Fahrzeugtechnik Dessau geht an einen rumänischen Investor. (mdr)

  • DB Fernverkehr least bei ATC 186er Lokomotiven für den Berlin - Warschau -Express.

  • Bombardier liefert über Railpool 45 Doppelstockwagen nach Dänemark.

  • Bei einer Flankenfahrt im niederländischen Gouda (wo der Käse herkommt) bekämpften sich am 11. Oktober ein Thalys und ein Kopfläufer. Der Thalys war nur ausnahmsweise auf dieser Strecke unterwegs weil Den Haad - Delft an diesem Wochenende für Wartungsarbeiten gesperrt war.


Freitag, Oktober 17, 2008

Sex in der Metro

In Madrid macht eine höchst eigenartige Geschichte die Runde: Ein Metro-Wagenführer wurde verklagt, weil er im August während einer Fahrt von Sol nach Moncloa oralen Sex mit einem Transvestiten im Führerstand hatte. Die Sache flog auf weil sich die beiden bezüglich der Bezahlung der Dienstleistung nicht einig wurden und der Transvestit den Wagenführer aus dem Führerstand zerrte. Der Streit auf dem Bahnsteig konnte nur von Sicherheitskräften der Metro geschlichtet werden. (El Mundo)

Der Wagenführer wurde nicht etwa wegen der Tätigkeiten im Führerraum verklagt, sondern weil er einer fremden Person den Zutritt zum Führerraum erlaubte. Weiter betonte die Betreiberin, dass während keiner Zeit eine Gefahr für die Fahrgäste bestanden hätte weil die Züge automatisch fahren würden.